Text zum Bild 388:
 

Die Notwendigkeit der Möglichkeit des Erscheinens des Übermenschen oder
Wenn es keinen Gott gibt, machen wir uns einen
 

Er rief:
“Wo ist einer, der glaubt, das Erscheinen des Übermenschen verhindern zu können?!“
 

Da antwortete aus dem Nichts eine Stimme:
“Hier bin ich! - ich kann das Erscheinen des Übermenschen verhindern, denn ich bin das NICHTS!“

Und er fragte:
“Du? Der Du doch die Ursache unendlicher Möglichkeiten bist, willst eine der höchstnotwendigen Möglichkeiten verhindern?“

Die Stimme sagte:
“Nein, das sagte ich nicht! Sprach, dass ich's kann.
Denn ich bin die Möglichkeit der Notwendigkeit des Erscheinens des Übermenschen, nicht dessen zwanghafte Folge, obwohl diese zuerst.
Du hast die Wahl.
Willst du, dass er erscheint?“

Und er sagte:
“Ich will! - ‘Mit Gewalt!‘ spricht die Notwendigkeit zur Möglichkeit in mir und lässt keine Ruhe.“

Und die Stimme sagte, und es war die Stimme des NICHTS:
“Dein Wille geschehe, denn dein ist die Notwendigkeit und mein ist das Mögliche. -
Und nun rufe: Wo ist einer, der glaubt, das Erscheinen des Übermenschen verhindern zu können, wenn das NICHTS das Mögliche zur Notwendigkeit erklärt!“
 

Und die Stimme des NICHTS sprach weiter:

“Gib Kraft neuer Form im sichtbaren Bilde,
die Fäden des Wissens nimm fest in die Hand.

Keiner hält auf, was im NICHTS wird gesehen.
Sehne, wie immer, das Hohe herbei!
Fürchte nicht Hölle, nicht Tod und nicht Teufel.
Dir ist die Herrschaft durch mich nun gegeben.
Lerne zu tragen, die Zeiten, die leeren.
Ich fülle mit Bildern des NICHTS deinen Geist.
Will, was du siehst, so kannst du zwar irren,
doch Irrtum, er treibet das Wahre voran.
Das, was notwendig, wird Möglichkeit sein.
Vermählt diese beiden, sind WILLEN und MACHT."
 
 
 

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